Rede des lettischen Staatspräsidenten S.E. Egils LevitsHamburger Rede zur Zukunft Europas
1. März 2024
Foto: UHH
Die erste „Hamburger Rede zur Zukunft Europas“ fand am Freitag, den 28.04.2023 im Lichthof der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg statt. Über 200 Teilnehmer:innen aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft waren dabei als S.E. Egils Levits, der lettische Staatspräsident und Alumnus der Universität Hamburg zur Zukunft Europas sprach.
Prof. Dr. Hauke Heekeren, Präsident der Universität Hamburg, betonte in seiner Begrüßung die Bedeutung der Veranstaltung angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen in Europa. Die vergangenen Monate markierten eine Zeitenwende in der europäischen Politik und es stellt sich die Frage, wie Europa als Rechts- und Wertegemeinschaft zusammenhält und was die Zukunft Europas ausmacht.
In einer anschließenden Paneldiskussion, an der neben dem lettischen Staatspräsidenten S.E. Oleksii Makeiev, Botschafter der Ukraine in der Bundesrepublik Deutschland, Almut Möller, Staatsrätin und Bevollmächtigte der Freien und Hansestadt Hamburg beim Bund, und Ivo Belet, Senior Expert im Kabinett der Vizepräsidentin der Europäischen Kommission und Kommissarin für Demokratie und Demografie, teilnahmen, wurde die Frage diskutiert, was die Europäische Union angesichts der nationalen und internationalen Krisen zusammenhält.
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Krisen die Europäische Union zwar immer wieder vor Herausforderungen gestellt, letztendlich aber auch zur Stärkung der politischen Einheit geführt haben. Ein Beispiel dafür, so der lettische Staatspräsident, sei der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, der dazu beitrug, dass die „außenpolitische Handlungsfähigkeit trotzt gewisser Probleme gestärkt worden“ ist. Europa habe „bisher noch nie mit einer Stimme so laut gesprochen, wie es jetzt der Fall“ ist.
Auch der ukrainische Botschafter S.E. Oleksii Makeiev teilte diese Einschätzung: „Noch nie zuvor war Europa so geschlossen, mein Land und die europäischen Werte zu verteidigen“. Gleichzeitig betonte Makeiev auch die Vielschichtigkeit der europäischen Solidarität. Sie sei nicht nur eine Solidarität zwischen Staaten, sondern auch zwischen Bürgerinnen und Bürgern und innerhalb der europäischen Zivilgesellschaften.
Almut Möller griff diesen Impuls auf: „Wir haben alle unsere Rolle dabei jetzt gut zu überlegen. Wie ist unser Beitrag für eine Stärkung der Europäischen Union nach innen und für eine Stärkung Europas über die Europäische Union hinaus? Für alle diejenigen, mit denen wir uns verbunden fühlen und die sich mit uns verbunden fühlen.“
Die jüngsten Krisen hätten zu einem neuen Bewusstsein für die Fragilität des „European way of life“ geführt. Ivo Belet unterstrich, dass dieser nicht selbstverständlich sei, sondern immer wieder reproduziert werden müsse.
Abschließend fasste auch S.E. Egils Levits mit Blick auf die Zukunft zusammen: „Es gibt keinen Weg, unsere Lebensauffassung zu erhalten, durchzusetzen und zu stärken, ohne dass Europa gestärkt wird.“ Das Europa der Zukunft wird insofern so aussehen, wie es aussehen muss.
Die Begrüßungsworte des Präsidenten der Universität Hamburg sowie die Rede des lettischen Staatspräsidenten wurden nun in der Publikationsreihe "Impulse des Hamburg-Vigoni Forums für eine europapolitische Zukunftsagenda" veröffentlicht:
Hamburger Rede zur Zukunft Europas des lettischen Staatspräsidenten S.E. Egils Levits